6. Informationstechnik und -verarbeitung

Wo immer der Mensch erkannte, dass er Energien der Natur wie Wasserkraft oder Arbeitstiere nutzen konnte, erfand er entsprechende Geräte und Technologien, um sich die Arbeit zu erleichtern und produktiver zu machen (Bild 1-070). 

Bild 1-070: Entwicklung der Informationstechnologie

Ein zentrales Charakteristikum aller gut beherrschten komplexen Fertigkeiten eines Menschen ist die weitgehende Automatisierung der zu Grunde liegenden Teilfunktionen.Das sei am Beispiel des Erwerbs der Lesefähigkeit verdeutlicht (Bild 1-071):Damit sich ein Leser voll dem eigentlichen Sinn des Lesens, nämlich der Bedeutungsentnahme, widmen kann, müssen alle darunterliegenden Aufgaben, die dafür die Voraussetzungen schaffen, sozusagen im Hintergrund ablaufen, ohne dass bewusste Informationsverarbeitungskapazität in Form von Aufmerksamkeit auf sie gerichtet werden muss.Auf unterster Ebene, den Low Level Funktionen, steht beispielsweise im visuellen Bereich das Decodieren von Schriftzeichen.Wenn bereits diese Stufe der Lesewahrnehmung nicht automatisiert ist, absorbiert sie die Aufmerksamkeit, so dass die Kapazitäten für die eigentliche Aufgabe des Lesens, die Bedeutungsentnahme, gar nicht mehr ausreichen.

Dieser Effizienzverlust wirkt sich natürlich auf die Verarbeitungsgechwindigkeit aus, mit der ein Text „durchschritten“ wird und wird sich zumindest in einer Abnahme der Leseflüssigkeit bemerkbar machen.

Bild 1-071: Lesetext


Rationalisierung zielt auf eine Effizienzsteigerung durch bessere Nutzung vorhandener Möglichkeiten: Ein gleicher Effekt kann mit weniger Mitteln, oder mit gleichen Mitteln erzielt werden.

In der Industrie wird damit häufig die Ersetzung menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen bezeichnet (Rationalisierungsinvestition).“

Rationalisierung: Alle Maßnahmen, um bestehende betriebliche Regelungen und Abläufe zu verbessern, d.h. den teuren Faktor Arbeit (Bild 1-072) durch Maschinen, Veränderung der Arbeitsabläufe, Zukauf von Teilen zu ersetzen.

Sie dient der Kostensenkung im Betrieb, z.B. durch Verbesserung der Auftragsabwicklung, besserer Organisation der Lagerhaltung und der kostengünstigeren Produktion. Sie soll die Produktivität, die Wirtschaftlichkeit und die Rentabilität verbessern, d.h. je größer das Verhältnis dieser Kennzahlen ist, desto rationeller arbeitet der Betrieb.

Ziel ist die Entlastung des arbeitenden Menschen von stupiden Tätigkeiten. Das Ergebnis sollte eine Steigerung der Arbeitsquantität sowie die Reduktion von Fehlern aus dem Einsatz von EDV-Systemen sein.

Nachteile der „Zerstückelung“ der Arbeitsprozesse können für die betroffenen Menschen durch den Einsatz von EDV-Systemen teilweise ausgeglichen werden.

Bild 1-072: Überlegter Umgand mit Produktionsfaktoren

Bild 1-073: Phasen der Informationsverarbeitung

Ein Informationssystem bzw. EDV-System (EDVS) dient der rechnergestützten

·         Erfassung, Speicherung, Verarbeitung,

·         Pflege, Analyse, Benutzung,

·         Disposition, Übertragung und

·         Anzeige

 von Information bzw. Daten (Bild 1-073).

Es besteht aus Hardware (Rechner oder Rechnerverbund), Datenbank(en), Software, Daten und deren Anwendungen.

Software bezeichnet alle nicht physischen Funktionsbestandteile eines Computers bzw. eines jeden technischen Gegenstandes, der mindestens einen Mikroprozessor enthält. Dies umfasst vor allem Computerprogramme sowie die zur Verwendung mit Computerprogrammen bestimmten Daten.