1. Druckprüfverfahren für Gasrohrleitung (Dichtheitsprüfung)

1.3. Druck-/Volumenmessverfahren D

Bei der Prüfung werden die Rohre und Rohrbogen bis an den Bereich der Streckgrenze der Rohre unter Beachtung der zulässigen integralen plastischen Verformung der Rohrleitung beansprucht. Die Zusammenhänge können dem Spannungs-/Dehnungsdiagramm entnommen werden. Die Dichtheitsprüfung wird als Wasserdruckprüfung, das dem Druckmessverfahren B 2 weitgehend entspricht, durchgeführt (siehe auch Druckabfallprüfung beim Normalverfahren bzw. Kontraktionsverfahren im DVGW-Arbeitsblatt W 400-2). Das Spannungs-Dehnungs-Diagramm dient zur Bestimmung der Festigkeits- und Verformungskenngrößen der Werkstoffe.

Stresstest (Merkblatt VdTÜV 1060)

Die Durchführung des Druck-/Volumenmessverfahrens wird in dem VdTÜV-Merkblatt Rohrleitungen 1060 „Richtlinien für die Durchführung des Stresstests“ beschrieben. Hierbei wird die Rohrleitung in Höhe der tatsächlichen Streckgrenze beansprucht. Bei der Beurteilung der Zweckmäßigkeit dieser Felddruckprüfung spielt die Höhe des maximalen Stressdrucks eine wichtige Rolle, weil Rohre überlastet werden können, so dass eine Betrachtung der Auswirkung des Stressdrucks auf die Eigenschaften einzelner Rohre, insbesondere mit Blick auf die heutige Werkstoff- und Rohrqualität, notwendig ist.

Druck-/Volumenmessverfahren D2 mit Wasser (zweimalig)

Die Prüfung ermöglicht im besonderen Maße das Auffinden von Schwachstellen. Sie ist eine integrale und aussagekräftige Schlussprüfung und begünstigt die Gesundung von kerb- und rissähnlichen Fehlern dadurch, dass die Kerb- und Rissspitzen eine Plastifizierung und Abrundung erfahren. Sie kann Spannungen in Schweißnähten abbauen, was einer thermischen Entspannung in der Wirkung gleichkommt. Im Anschluss an die Prüfung nach dem Druck-/Volumen-Messverfahren ist unmittelbar eine Dichtheitsprüfung mit herabgesetztem Prüfdruck (STP) analog dem Druckmessverfahren B 2 durchzuführen.